Geolicrafts – nachhaltige Kunst aus Holz

Heute hat mich die Lust auf schönes und nachhaltiges Kunsthandwerk in den Norden Accras geführt. Dort besuche ich George Akologo und seine Firma Geolicrafts.
Die stellt mit inzwischen fast 80 Kunsthandwerkern (davon sind einige in seiner Heimat Bolgatanga im Norden Ghanas) verschiedenste Trommeln, Schnitzereien und Oware-Spiele jeder Art her.
Das sind nun eigentlich Alltagsprodukte, die typisches Kunsthandwerk in Westafrika darstellen und nicht gerade unbekannt in Deutschland sind. Also normalerweise nichts, was mich besonders in Begeisterung bringen würde.

Geolicrafts hat jedoch zwei Besonderheiten:
zum einen gelten die äußerlich oft schlichten Trommeln von dort als die im Klang qualitativ besten in Westafrika. Wenn George seine Qualitätskontrolle macht, schaut er nicht auf Schnitzereien oder Verzierungen außen, sondern nimmt die Trommel in Stellung und hämmert abwechselnd mit verschiedenen Fingernkombinationen systematisch von außen nach innen auf dem Trommelfell und testet so jede Menge Klanglagen. George´s Trommeln sind daher in Europa auch nicht unbekannt. Wenn man eine qualitativ hochwertige Djembe etc. bei Afroton oder anderen Instrumenten-Großhändlern in Deutschland und Europa erwirbt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie von Geolicrafts stammt.

Die zweite, und für mich noch interessantere Besonderheit hier ist, dass sich Geolicrafts einer absolut nachhaltigen und umweltschonenden Produktionsweise verschrieben hat. Hier wird ausnahmslos selektiertes Holz aus zertifizierten Aufforstungsprojekten verwendet. Wer also ein Spiel, eine Statue oder eine Trommel von Geolicrafts kauft, kann sich sicher sein, dass dafür nirgendwo in Afrika Tropenurwald abgeholzt wird. Bei der Menge an Holz, die hier für Schnitzereien verwendet wird, ist das in Ghana ein nicht unerheblicher Beitrag für den Naturschutz.
Geolicrafts könnte durchaus noch mehr produzieren. Vor allem bei den Trommeln mangelt es nicht an Aufträgen und Anfragen aus aller Welt. Aber das zertifizierte Holz ist begrenzt verfügbar, und George will dem Nachhaltigkeitsprinzip auf jeden Fall treu bleiben und verzichtet lieber auf einen Auftrag, als anderes Holz zu verwenden.

Die Philosophie von Geolicrafts passt also eigentlich genau zu der von mir, im Shop nur nachhaltig produzierte Dinge anzubieten. Also entschließe ich mich, künftig einige Sachen von George mit ins Programm aufzunehmen. Da ich keine Ahnung von Trommelklang habe und die großen Schnitzereien (wie ein 7 Meter langes Holzkrokodil hier am Eingang) ein ziemliches logistisches Problem wären, werde ich mich aber auf die Oware-Spiele beschränken.
Dieses älteste Brettspiel der Welt ist durchaus interessant, ich selbst spiele es leidenschaftlich gerne. Die Spielbretter von Geolicrafts wird es künftig dann in verschiedenen Formen in meinem Shop geben – von ganz einfachen bis zu sehr ausgefallenen Stücken mit antiken afrikanischen Motiven. Soviel für heute aus der Welt des afrikanischen Kunsthandwerks.  Bis die Tage, wir sehen uns wieder, keine Frage…da die letzten vier Tage aber wohl ziemlich hektisch werden, kommt das nächste Update vielleicht schon wieder aus meiner kölschen Heimat.

Hier einige Fotos von der Trommelherstellung:

1. George mit den Zertifikaten der Forstbehörde, Forstunternehmen und Plantagenbesitzer

2. Der Hohlraum im Inneren der Trommel wird von Hand geschlagen

3. Die äußere Form der Trommel wird dann auch zunächst grob von Hand, anschließend millimetergenau auf der Drehbank bearbeitet

so sieht dann das Zwischenergebnis aus:

die wichtigste Kunst, um einen idealen Klang zu erhalten, ist die Auswahl und Anbringung des richtiges Trommelfells. Hier sieht man einige Ziegenfelle, für die natürlich auch jede Menge Veterinär-Zertifikate beigebracht werden müssen.

und sehen dann die fertigen Trommeln für die deutschen Kunden aus…

Agbogbloshie – Besuch in Sodom und Gomorrha

Nach den „schönen Künsten“ der Perlenmacher kommt heute wohl der „hässlichste“ Bericht über Ghana wärend meiner Reise.
Denn heute stand ein Besuch von Agbogbloshie auf dem Programm, ein Stadtviertel mitten im Zentrum von Accra, das die Ghanaer wohl treffenderweise „Sodom und Ghomorrah“ nennen. Im Norden des Viertels grenzt eine ganze Reihe von modernen Industriebetrieben, im Süden der Makolamarkt und das Bankenviertel – und dazwischen Agbogbloshie, ein Ort mit ca. 10.000 Einwohnern, von denen ein großer Teil von der Verwertung von Elektroschrott lebt.
Ghana ist in den letzten Jahren leider zur Mülldeponie der Welt für Elektroschrott geworden, und die alten Handys und Computer, die containerweise z.T. illegal nach Ghana verschifft werden, landen am Ende alle in diesem Stadtviertel. Erwachsene, aber auch viele Jugendliche und Kinder leben hier davon, das Altmetall aus den Elektrogeräten zu gewinnen und für ein paar Cent an Metallhändler zu verkaufen. Das ganze funktioniert leider mitnichten nach dem Prinzip moderner Recyclinganlagen, sondern „von Hand“. Die Plastikgehäuse werden ohne jeden Schutz verbrannt, um die Metallteile freizulegen, die Bewohner des Viertels leben so ständig in einer Plastik- und Dioxinwolke, Haut- und Lungenkrankheiten sind hier Alltag, auch schon bei Kindern. Ich bin 10-jährigen begegnet, die, statt in die Schule zu gehen, den ganzen Tag mit einem Magnet über den verseuchten Boden des Viertels streifen, um verlorene Metallteil auszugraben.


Für mich ist es der schrecklichste Ort, den ich jemals gesehen habe. Es macht aber keinen Sinn, alleine durch das Viertel zu streifen. Und so habe ich mich dort (zum zweiten Mal) mit Mike Anane getroffen. Mike ist dort aufgewachsen und kennt fast jeden dort, vor allem ist er heute aber Sprecher des Verbandes der Umweltjournalisten in Ghana und Sprecher der NGO FIAN. Wenn einer Ideen hat, wie man dort auch nur in kleinen Schritten etwas gegen das Elend tun kann, dann er, weil er der einzige politisch aktive Mensch in Ghana ist, der sich für das Schicksal der Leute dort interessiert und deren Vertrauen genießt.

Ich habe mit ihm schon im letzten August Agbogbloshie besucht und hatte mich auf seine Bitte hin mit Experten in Deutschland kurzgeschlossen, leider mit vernichtendem Ergebnis. Ich habe mit Leuten aus dem Bundesinnenministerium gesprochen, die mir leider jede Hoffnung genommen haben, dass sich von europäischer Seite in absehbarer Zeit etwas ändert. Laut deren Auskunft wird es mindestens noch etliche Jahren dauern, bis man sich in der EU auch nur auf einheitliche Defintion von „Elektroschrott“ einigen wird. Und bis das nicht geschehen ist, gibt es auch keine Chance auf ein Exportverbot, denn der Müll wird einfach als „Gebrauchtware“ nach Ghana verschifft.

Also haben wir diesmal überlegt, wie man mit kleinen Schritten zumindest dazu beitragen kann, dass sich die Situation der Kinder in Agbogbloshie ein wenig verbessert.
Ich selbst (und auch Mike) halte nicht viel von individuellen Patenschaften, bei denen man dann eins der tausend Kinder rausgreift und mit Geld aus Europa „bereichert“. Wir haben daher überlegt, einen Verein zu gründen, mit dessen Hilfe man Kleinigkeiten anbieten kann, von Atemschutzmasken bis zum rechtlichen Beistand für die Anwohner gegen ignorante Behörden und Müllexporteure.
Auch so ein Verein wird nicht von heute auf morgen funktionieren, da Mike die Strukturen vor Ort sicher nicht alleine schultern kann. Und Geld wird natürlich auch gebraucht. Idealerweise sollten sich zumindest die Firmen beteiligen, die ihre alte IT-Technik auf so unsägliche Weise entsorgen.
Auch ein Teil der Einnahmen von „Green Fair“ wird für dieses Projekt verwendet werden. Sicher ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wir wollen zumindest einen Anfang machen.

Afrikanische Perlen

Heute geht es mal nur um Perlen, der Hauptgrund, warum ich jetzt in Ghana bin.
Daher möchte ich einfach mal einige interessante neue Sachen vorstellen:

Im Glascenter bei Florence stehen eine ganze Reihe Großbestellungen an „normalen“ Recyclingglasperlen an. Trotzdem darf die Zeit nicht fehlen, immer etwas neues auszuprobieren, et violá:
Es muss ja nicht alles immer nur aus reinem Flaschenglas sein. Besonders nett und bunt sehen die Kreationen aus recycelten alten Perlenbruchstücken aus, vor allem in der XXL Version.

Das auf den Fotos kommt dann dabei heraus, wenn man die alten Perlenstücke einschmilzt. Eigentlich ist es kein richtiges aufschmelzen, die Perlen werden nur bei gerade so hoher Temperatur im Ofen gebrannt, dass die Ränder anschmelzen und die Bruchstücke so zu einer neuen großen Perle zusammenschmelzen, es ist dann eigentlich mehr eine Glaskeramik als Schmelzglas.

Die Perlen auf dem ersten Bild wurden aus Bruchstücken alter Handelsperlen gemacht. Handelsperlen sind die ursprünglich europäischen Perlen aus Böhmen und Venetien, die in der Kolonialzeit von den europäischen Kolonialmächten als Währung zum Kauf von Gold und Sklaven verwendet wurden. Florence hat dazu auch gleich eine schöne Interpretation parat. Mit dem Einschmelzen dieser Perlenbruchstücke wird ein Stück Kolonialzeit „begraben“ und es entsteht daraus etwas neues urafrikanisches.
Die Perlen auf dem zweiten Bild sind auf gleiche Art entstanden, als „Rohstoff“ werden aber die alten ghanaischen Christmas Beads benutzt, das sind diese winzigen runden und sehr bunten Pulverglasperlen. Hier entsteht also gerade das neue Afrika aus dem alten 😉

Florence freut sich übrigens immer auch über Besucher, die das Perlenhandwerk bei ihr im Glascenter lernen wollen. Es ist leider kein Handwerk, das man nach einer Woche „Praktikum“ anschließend in Deutschland selbst ausüben könnte. Florence selbst sagt, dass sie Jahre gelernt hat. Und auch ich habe, obwohl ich schon viele Tage am Glasofen verbracht habe, noch keine vernünftige Perlenform zustande gebracht und beschränke mich daher auf das Mischen von Glasfarben für das Befüllen der Formen.
Die Lehmformen und die großen Öfen sind ein anderer Grund, warum man die Technik nicht einfach mal in der Gerage in Deutschland imitieren kann. Wirklich gut funktioniert das Perlenmachen nämlich nur in Formen aus dem Lehm, den man hier in Afrika von verlassenen Termitenhügeln gewinnt. Dieser Lehm ist besonders Aminosäure-reich und verhindert das „Anbacken“ des Glases an die Form.

Natürlich weiß ich, dass vor allem auch alte afrikanische Perlen immer noch sehr beliebt sind. Daher bin ich am Donnerstag auf den Perlenmarkt in Koforidua gefahren. Dort gibt es jede Menge Recyclingglasperlen und Pulverglasperlen aus der Krobo-Region zu kaufen. Leider auch immer mehr „Massenware“ aus Fernost. Das ist irgendwo auch verständlich. Denn die Ghanaer, die hauptsächlich in Koforidua ihren Schmuck kaufen, wollen auch mal etwas anderes als ihre eigenen Perlen haben. Inzwischen ist die Situation aber ähnlich wie in Deutschland, der Markt wird von den maschinell hergestellten Perlen aus Fernost geradezu überschwemmt und die Ghanaer haben sich an dem Glitzerzeug schon satt gesehen und besinnen sich wieder mehr auf ihre eigene Tradition.
Koforidua ist für mich aber immer einen Besuch wert, vor allem, weil ich dort Mohammad, einen Händler aus Kano (Nord-Nigeria) treffe, der dort 2-3 Mal im Jahr ganz besondere Schmuckstücke ausstellt, vor allem ganz alte Perlen aus afrikanischer Herstellung. Neben alten Kokosperlen, alten Uranium Beads und besterhaltenen Chevron Beads hat er diesmal zwei ganz besondere Sachen im Gepäck, nach denen ich schon lange suche: zum einen die Prayer Beads, die aus alten Münzen geschmiedet wurden. Er hat welche aus Nord-Nigeria und aus Äthiopien dabei, die sich optisch fast gar nicht, aber im Silbergehalt unterscheiden. Die nigerianischen bestehen aus einer Kupfer-Silber-Legierung, die aus Äthiopien aus überwiegend Silber (85% oder mehr). Die Perlen sind sehr leicht und daher trotz des aktuell horrenden Silberpreises erschwinglich.

Zum anderen hat er Stränge aus kleinen roten Harzperlen mit Spacern aus Bronze-Messing-Schnecken dazwischen. Diese Art der Bronzeperlen sind etliche Jahrzehnte alt und wurden in dieser Form nur im Norden Nigerias gegossen.

Ich habe einige Stränge mitgenommen, aber es besteht die Möglichkeit, noch weitere zu ordern, da ich ihn am nächsten Donnerstag wieder treffe. Danach entschwindet Mohammad wieder für ein halbes Jahr in seine Heimat Kano, um neue Perlenunikate zu suchen.
Soweit der Bericht vom Perlenland….bis die Tage mit anderen Themen…

Endlich da!

Da bin ich nun, endlich wieder in Ghana angekommen und der Kälte in Deutschland entflohen. Es sind hier angenehme 30° C im Schatten, also wirklich ein schönes Kontrastprogramm.
Und Schatten ist hier und jetzt eigentlich immer und überall. Es ist Harmattan Saison, die Winde kommen im Januar/Februar vom Norden und so ist der Himmel immer durch eine gehörige Portion Saharastaub verhangen. Die Sonne kommt selten ganz durch, was das Reisen in den beiden Monaten eher angenehm macht. Andererseits darf man jetzt nicht mit Regen rechnen. Das macht ausgiebige Ausflüge „ins Grüne“ nicht so spannend, weil es nicht sehr grün ist. Vor allem der Besuch der ansonsten so wunderbaren Wasserfälle in der Eastern Region Ghanas machen keinen Sinn, da man nichts als das trockene Flussbett „bewundern“ kann.
Natur- und Wanderurlaub empfiehlt sich in Ghana eher in und vor allem nach der Regenzeit von Juli bis September. Aber dazu bin ich diesmal (leider) ja nicht hier.

Da ich erst einen Tag hier bin und in Sachen Kunsthandwerk noch nicht so viel unternommen habe, dachte ich mir, ein paar Reisetips und allgemeine Eindrücke für diejenigen, die vielleicht auch einmal nach Ghana kommen wollen, wären am Anfang nicht schlecht:

Zum einen kann ich die Airline, Afriqiyah, bestens Gewissens empfehlen. Die beiden Flüge von Düsseldorf nach Tripolis und weiter von Tripolis nach Accra waren sehr angenehm, wie immer in ziemlich neuen Airbus Fliegern mit reichlich Beinfreiheit und bestem Service – und das bei unschlagbarem Preis, mit gut 500 € lag Afriqiyah deutlich unter allen anderen Angeboten. Zudem kam – im Gegensatz zu meinen letzten KLM-Flügen – sogar das Gepäck mit mir in Accra an.
Auch das sonst einzige Manko der Airline, die etwas chaotische und langwierige Prozedur beim Umsteigen in Tripolis, fiel diesmal aus. Man hat den Betrieb auf dem Flughafen deutlich effizienter und angenehmer organisiert.

Was mich dort erstaunt hat: In der Transithalle (die jetzt auch Einreisehalle für die Libyer ist), standen einige Fernseher, auf denen z.T. BBC-Nachrichten gesendet wurden, mit komplett ungeschnittener Berichterstattung über die Ereignisse in Ägypten und Tunesien. Das große Bild mit dem Konterfei von Gaddafi ist hingegen verschwunden und libysche Mitreisende fingen nach der Ankunft in Tripolis an, über ihren heimischen Provider ungehindert mobil im Internet zu surfen. Mehr bekam ich leider nicht zu sehen, aber wenn diese Kleinigkeiten ein zarter Anflug von politischer Liberalisierung in Libyen wären, wäre das natürlich schön. Und ganz sanft kam bei mir dann auch der Wunsch auf, irgendwann einmal mehr von Libyen zu sehen als nur den Flughafen in Tripolis.

In Accra angekommen, habe ich um Mitternacht gleich mein „Stammhotel“ Cést Si Bon in Kokomlemle angesteuert, dort gleich ein großes Hallo mit dem Stammpersonal, das mir auch gleich ein Angebot machte, das ich nicht ausschlagen konnte. So habe ich jetzt hier für knapp 18 Euro pro Nacht das größte Zimmer für die ganzen zwei Wochen als „Basislager“ gebucht und werde die anderen Reisen in 1-3-Tagestouren von hier aus absolvieren. Das Cést Si Bon ist keineswegs ein Luxushotel, aber wenn man eines der großen Zimmer im Innenhof bekommt auf jeden Fall zu empfehlen. Die Lage ist einfach ideal, man ist mitten im „alten“ Stadtviertel unter Einheimischen, und trotzdem nur ein paar Minuten von den lebendigsten Ecken der Stadt und den Busstationen entfernt.

Eine Sache ist mir in Accra sofort aufgefallen: die Straßen der Stadt sind so sauber, dass sich meine Heimat Köln daran ein Vorbild nehmen könnte! Ich kannte Accra bislang nur als den Ort, in dem die Straßenränder und Gatter (die meist offene Kanalisation) mit Plastikmüll und sonstigem Unrat zugemüllt und verstopft sind, was ja auch der Hauptgrund war, das Trashy Bags Projekt zu gründen. Davon ist nichts mehr zu sehen, die Stadtreinigung leistet offenbar ganze Arbeit. Den Ghanaern, die ich darauf anspreche, ist das aber gar nicht bewusst, da bekomme ich immer die Antwort „ja, jetzt wo Du es sagst, fällt mir das auch auf…aber so muss es ja eigentlich auch sein“. Eine Antwort auf das „warum“ werde ich versuchen, in den nächsten Tagen herauszufinden, in weiteren Gesprächen, natürlich auch bei den Leuten von Trashy Bags. Ich hoffe jedenfalls, das es nachhaltig ist und die Stadtverwaltung nicht nur wegen einiger zuletzt aufgetretener Cholera-Fälle der Hygiene vorübergehend  Priorität eingeräumt hat.

Am Nachmittag habe ich es heute dann doch noch zu TK Beads ins Glascenter geschafft. Da natürlich auch erst einmal die lange herzliche Begrüßung, die Stimmung dort ist trotz der vielen Arbeit prächtig. Die Perlen werden nächsten Monat erstmals bei der großen Beads- and Minerals Fair in Tuscon/USA vorgestellt, da ist erst einmal großes Packen angesagt. Zum Glück sind die beiden IT- und Organisationsfreaks von ihrem halben „Sabbatjahr“ zurück, was die Arbeit doch deutlich erleichtert. Die beiden haben mich auch gleich von meinem „Mineralogen-Spleen“ zurückgepfiffen, jede neue Farbe nach exotischen Edelsteinen zu benennen, die kaum jemand kennt. Es wird also auch künftig keine Glasperlen in „Dioptas-Grün mit Larimar-blauer Uruguaybänderung“ geben ;-), da lassen wir uns noch bessere Namen einfallen…
Die neuen Perlen und Farben wird es natürlich schon geben. Wir haben heute den ersten Versuch begonnen, Porzellan-und Bauxit-Bruchstücke in die Glasmatrix einzumischen (das Porzellan stammt von alten Perlen, der Bauxit aus den hiesigen Lagerstätten). Auf das Ergebnis nach dem Schmelzen bin ich selbst gespannt. Aber dazu werde ich dann in den nächsten Tagen mehr berichten, und dann gibt es auch Fotos, versprochen!

Na gut: ein Foto gibt es jetzt schon, von den ersten vorgefüllten Mulden für die Glasperlen. Sie müssen noch geschmolzen werden, aber eine Ahnung, welche Farben demnächst kommen, ergibt sich aus dem Bild schon…

Ghana 2011 – bald geht es los

Noch 5 Tage, dann werde ich zu meiner nächsten Ghanareise aufbrechen.

Die ist diesmal nicht so lange ( am 12.Februar bin ich wieder zurück), aber dafür um so intensiver.

Ich werde alle 1-3 Tage berichten über:

– die Arbeit im Glascenter in Amrahia, wo wir neue Perlen (Formen wie Farben) herstellen wollen
– meine Suche nach speziellen Möbeln, Kunsthandwerk und sonstigen feschen Ideen aus Recycling-Materialien
– die Situation in Agbogloshie, der „Elektroschrott-Müllhalde“ der Welt im Herzen von Accra
….und über einiges mehr, das alles natürlich mit möglichst vielen Fotos!

Es lohnt sich also, dranzubleiben oder am besten gleich den Newsletter zu abonnieren, damit Ihr nichts verpasst.

Euer Bernhard

Campaign against plastic waste started

A sanitation crisis fuelled by an ever increasing number of water sachet producers, the use of disposal plastic bags and poor waste management continue to raise concerns from environmentalists in the country.

In July 2004, the country declared a recycling war on plastic waste in a project that was to cost some $1.5 million but it appears the impact has not been very much felt as in both urban and rural areas, drains are choked with abandoned plastic waste, thereby, providing breeding grounds for disease causing vectors like mosquitoes.

There is no doubt a growing preference for plastics in the packaging of food and water and as a result there is an amazing glut of cheap and disposable plastic bags on the market.

Plastic sachet producers have agreed to the payment of a levy to help sanitation manage plastic waste and although some gains have been made in the management of empty sachets originally used for the packaging of water, through collection and recycling, there are issues to be addressed.

Many people agree that there is an enormous sanitation challenge that must‘ be addressed in a comprehensive manner; however, the difficulty has always been how to effectively address that challenge.

Time and again, the strategy has been to improve the collection and disposal of plastic packaging materials and bags and institution of recycling processes.

But waste management companies and recycling companies have been saddled with huge volumes of plastic waste that they have to deal with on a daily basis. That no doubt calls for measures to encourage more recycling and also the reduction in the volume of plastic used and the waste generated as a result.

As part of the measures to address these sanitation woes, the French Embassy in collaboration with Trashy Bags, a non governmental organisation (NGO) and with the support of Tigo, Ministry of Tourism, and other organisations and foreign embassies in the country, are set to initiate a campaign to help address the challenge.

The campaign, which is set to begin this month, is called ‚Fight the plastic plague‘. It is in two phases and has two main objectives; to reduce the volumes of plastic waste daily by encouraging the use of reusable bags; to encourage the collection and recycling of plastic waste.

While there is the potential to produce reusable bags from plastic waste, the market for‘ such products in Ghana is rather abysmal. Thus, although some organisations such as Trashy Bags produces bags from reclaimed plastic drinking water and ice cream sachets, these products are still alien to the Ghanaian market.

„The principle is to have days reserved for the sensitisation on the negative impact of plastic bags on the environment and also discuss how well plastic waste can be managed,“ notes Mr Courbet Philippe of the French Embassy.

He explained further that the first phase of the campaign would target five supermarkets; two Maxmart supermarkets, Koala and Shoprite, Game and also the Maxmart super- market in Tema. .
At these supermarkets, customers would be encouraged to purchase re-usable bags produced by Trashy Bags and sold at subsidised prices.

The Managing Director of Trashy Bags, Mr Stuart Gold also explained that the durability of the bags produced from reclaimed plastics ensures that they could be used over a long period thereby reducing the dependence on disposal plastic bags.

He noted that in Accra alone, waste produced from plastic packaging was projected to have reached 60 tonnes per day in 2008 and that added up to 22,000 tonnes of plastic waste in a year.

„This figure has risen in just 10 years by about 70 per cent. Despite this rise, it is estimated that only two per cent of plastic is recycled. You may ask what happens to the remaining 98 per cent?“ Mr Gold asked.

He stated that whatever plastic waste not disposed of by the local authorities ends up on the streets of Accra and other urban areas and thereby choking drains and causing frequent flooding and increasing the risk of disease.

„We are demonstrating that trash can still be useful long after it has outlived its original purpose,“ he states.

Indeed, ‚Fight the plastic plague‘ comes as a worthy initiative that hopes to heighten awareness that the disturbing sights of stacks of plastic waste do not represent a hopeless case and waste can indeed be wealth.

A daunting challenge, but Courbet Philippe is optimistic; „The French Embassy is committing itself to taking up this challenge with the Ghanaian institutions, the private partners, NGOs and of course the Ghanaians on the harmful effects of plastic waste and we believe that together we can contribute to addressing the plastic plague”.

Story by Daily Graphic Ghana
http://news.myjoyonline.com/news/200812/23857.asp

Afrika Recycled auf der Importshop Berlin

Das Projekt „Afrika Recycled“ setzt beim Umweltschutz in Ghana an. Das Unternehmen produziert und exportiert Messenger-, Sport- und Handtaschen aus recycelten Kunststoff-Getränkeverpackungen. Trinkwasser, Eis oder Yoghurt wird in Ghana in 500 ml fassenden Plastikbeuteln verkauft. Einmal leer getrunken werden sie sorglos weggeworfen und verschmutzen so die Umwelt. Seit Dezember 2007 dienen diese Verpackungen nun als Rohstoff für die dort sehr populären „Trashy Bags“, die im Patchwork-Verfahren von 30 Angestellten zusammengenäht werden. „Derzeit unterstützen wir auch 30 Auszubildende“, sagt Bernhard Erkelenz von „Afrika Recycled“. Wer eine „Darling Water“- oder „FanYogo“-Tasche kauft, unterstützt zugleich die Herstellung von Trinkwasserfilter für den Voltasee im Süden des Landes.

Der ganze Bericht auf der Messewebseite:
http://www1.messe-berlin.de/vip8_1/website/Internet/Internet/www.importshop-berlin/deutsch/Presse-Service/index.jsp?lang=0&newslang=de&newssys_id=27479&source_oid=7503&year=2008

Willkommen im Blog von Afrika Recycled

Dies ist der Blog der Betreiber von http://www.afrika-recycled.com .
Die Betriebe des Afrika Recycled – Netzwerks sammeln
Plastikmüll, Altglas, Textilabfälle und Elektroschrott in Ghana und gibt dem „Müll“ ein neues Leben:
vor Ort wird er zu hochwertigen Taschen, Heimtextilien, Glasperlen, Schmuck, Lampen
und anderen Gebrauchsgegenständen verarbeitet.

Afrika Recycled unterstützt Unternehmen und Initiativen in Ghana, die den Umweltgedanken und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Ghana gleichermassen fördern.

Ein besonderes Augenmerk richten wir auf alles, was den Einsatz erneuerbarer Energien in Ghana fördert.

Wir werden daher hier regelmässig Nachrichten und Anregungen zu den Produkten unserer Partnerfirmen und zu umwelt- und energiepolitischen Initiativen in Ghana veröffentlichen.